Nach vielen Jahren in der Agrar-Industrie verschlug es mich in die Welt des Consultings. Wollte ich dahin? Jein. Wobei es eigentlich darum ging, so wurde mir verkauft, dass die Firma eine Transformation vom Projekt zum Produkt machen wollte.
Interessante Technologien
Da ich sehr gerne Produkte erstellte, war das doch ein guter Schritt, dachte ich. Doch das Onboarding und Mentoring waren mit Sicherheit gut gemeint, ich habe mich icht ausreichend abgeholt gefühlt. Und die Geschichte mit den Produkten kam nie wirklich zum Fliegen. Interessant war der Ausflug in Richtung “Java Spring Boot”, Azure/ AWS-Cloud und Dart/Flutter (Handy-Cross-Plattform).
Ich habe gelernt, dass "agil” zwar gut funktioniert, auch in einem großen Kontext (SAFe). Aber ein Gott-Product-Ower ist keine echte Lösung für schwache Führung und fehlende Strukturen. Der Abschied war nur eine Frage der Zeit. Auch hier wurde eine Methode wieder so hart verbogen und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, dass man heulen konnte.
Back to the Roots
Nun bin ich wieder zurück. Bei escape. Ja, back to the roots.
Warum? Zum einen hat man sich im Guten getrennt und nie so ganz aus den Augen verloren. Zum anderen sind die Titel auf dem Weg nach oben Schall und Rauch, das habe ich gelernt. Management-Spiele brauche ich auch nicht mehr. Wenn man mehr damit beschäftigt ist, sich seiner Haut zu wehren, als coole Applikationen zu entwickeln, stimmt was nicht. Da kann mir der Titel auch gestohlen bleiben.
Während meiner Zeit als Produktmanager hat sich der Satz "Software is a necessary evil" geprägt. Gemeint ist, dass man ohne Software nicht mehr auskommt, diese aber eigentlich gerne vermeiden würde, weil man einfach nicht versteht, wie das alles funktioniert. Wenn eine kleine Metallkiste ein ganzes Auto "steuert" – Teufelszeug!
Diese Sichtweise kann man bis heute wahrnehmen. Das finde ich sehr schade. Software ist keine Magie oder Hexerei. Am Ende ist es einfach eine Art Handwerk bzw. das Sprechen einer Sprache – Computersprache eben. Just do it. Aber wir Entwickler haben auch einen Beitrag zu leisten, um eine positivere Wahrnehmung zu fördern.
Software entwickeln, die Anklang findet
Persönlich entwickle ich gerne Software für Menschen, die sie dann auch tatsächlich nutzen. Applikationen, die Anklang finden. Wobei immer der Kunde und dessen Anforderungen im Vordergrund stehen. Es bringt nichts, eine total fancy Applikation mit "over the edge"-Technologien zu entwickeln, wenn der Kunde oder Endnutzer sie am Ende nicht bedienen mag. "Over engineered" ist nicht nur ein Buzzword, leider passiert es sehr häufig.
Zusätzlich suche ich auch immer nach neuen Herausforderungen. Beides habe ich bei escape wieder gefunden: Wir entwickeln Software für Kunden und Endverbraucher und ich darf auch wieder neue Sachen lernen und Altes auffrischen.
Zusätzlich darf ich meine Erfahrung mittels internen Coachings weitervermitteln. Coaching in einem größeren Stil ist auch etwas Neues für mich. Aber ich freue mich darauf und habe schon tolle Ideen, wie wir das zusammen umsetzen. Der Ansatz beschränkt sich eben nicht nur auf eine Technologie, sondern ganzheitlich mit der effektiven Entwicklung von Software für Kunden.
Man kann sagen, ich bin wieder umfänglich gefordert und langweile mich nicht zu Tode. Oder warte nur auf meine Rente. Nein, das ist definitiv nicht mein Ansatz. Deswegen freue ich mich auf die kommenden Jahre, die spannenden Anforderungen und die neuen Herausforderungen bei escape.